Aktueller Marktbericht

Stand: 01.07.2024

In den letzten Wochen haben zwei Entwicklungen die Finanzmärkte bewegt und für positive Stimmung gesorgt. Zum einen senkte die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang Juni den Leitzins in der Eurozone und kam damit der US-Notenbank Federal Reserve (FED) zuvor. Zum anderen setzte sich die fulminante Kursrallye der Technologieunternehmen fort, die Nvidia Mitte März zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen machte.

Seit den letzten Zinserhöhungen der großen Notenbanken im Sommer 2023 hat sich die Inflation langsam zurückgebildet und ist nun auf Niveaus gesunken, die aus Sicht der Notenbanken niedrig genug sind, um die Leitzinsen wieder zu senken. Die große Ausnahme ist derzeit noch die FED, die aufgrund der besseren wirtschaftlichen Situation in den USA mit Leitzinssenkungen noch abwartet und den Leitzins auch im Juni unverändert ließ. Die nächste Möglichkeit besteht erst wieder im September und eine Zinssenkung kurz vor den US-Präsidentschaftswahlen im November würde die FED politisch angreifbar machen. Dies haben die Mitglieder der FED in der Vergangenheit stets vermieden.
 

Aktienmärkte: Wechsel an der Spitze

An den Aktienmärkten kam es im Juni zu einem Wechsel an der Spitze der größten börsennotierten Unternehmen. Nvidia löste Apple und Microsoft als größte Unternehmen ab. Der anhaltende Hype um künstliche Intelligenz (KI) und die damit verbundene Nachfrage nach leistungsfähigen Prozessoren beschert Nvidia steigende Umsätze und Gewinne. Neben Nvidia sind aber auch andere US-Technologieunternehmen führend und können Kursgewinne verbuchen, weshalb die US-Indizes derzeit sehr stark sind und neue Höchststände erreicht haben. Problematisch könnte die geringe Marktbreite werden, da nicht alle Branchen an dieser Entwicklung partizipieren. Zyklische Konsumwerte oder auch kleinere Unternehmen sind mit einer nachlassenden Konsumnachfrage konfrontiert und ihre Kurse tendieren eher seitwärts. 

Mit der positiven Entwicklung der Aktienmärkte und den beginnenden Zinssenkungen der Notenbanken entwickelten sich auch die VBV-Portfolios positiv und konnten nach der Korrektur im April auf neue Jahreshöchststände zulegen.
 

Weitere Entwicklungen

Für die nächsten Monate wird die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt im Mittelpunkt stehen, da sich dort die weitere Konjunkturentwicklung entscheiden wird. Vorerst stehen aber hoffentlich noch ruhige Sommermonate bevor, ehe das politische Großereignis des Jahres, die US-Wahlen Anfang November, in den Fokus rückt, das natürlich auch die Finanzmärkte nicht unbeeinflusst lassen wird.

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