Das bestimmende Ereignis im zweiten Quartal fand gleich zu Beginn der Berichtsperiode statt, als US-Präsident Trump am 2. April, an dem von ihm selbst ausgerufenen „Liberation Day“, eine Tafel mit geplanten Importzöllen präsentierte. Zwar war bereits davor bekannt gewesen, dass die USA einseitig die Zölle anheben würden, das Ausmaß kam allerdings als Schock für die Finanzmärkte. In Folge gaben Aktien und risikoreichere Anleihen deutlich nach. Als auch US-Staatsanleihen unter Druck kamen, rückte Donald Trump von seinen Forderungen aber schrittweise wieder ab. So wurde der Großteil der Zölle bis Juli aufgeschoben, um mehr Zeit für Verhandlungen zu gewähren. Die Finanzmärkte erholten sich dadurch im Laufe des Quartals. Besonders die großen US-Technologie-Unternehmen, die im 1. Quartal noch schwächer als der Markt abgeschnitten hatten, stiegen auf neue Hochs. Aber auch der breite US-Aktienmarkt erreichte ein neues Allzeithoch zum Quartalsende. Allerdings nur in US-Dollar, für Investoren aus der Eurozone blieben trotzdem die US-Aktien eine der wenigen negativen Assetklassen. Grund ist der deutlich gefallene US-Dollar. So wertete der Euro zur US-Währung im 1. Halbjahr um fast 14% auf. Ähnlich wie mittels der Zölle versuchen die USA über eine schwache Währung ihr Handelsbilanzdefizit auszugleichen. Durch das starke Gewicht der US-Aktien am weltweiten Aktienmarkt blieb bis Ende Juni der MSCI World als Maßstab der weltweiten Aktienmärkte in Euro gerechnet dadurch negativ.
Die EZB senkte im 2. Quartal neuerlich die Leitzinsen, machte aber zunehmend klar, dass damit auch das vorläufige Ende der Zinssenkungen erreicht sein dürfte. Insgesamt hat die EZB die Leitzinsen seit Juni letzten Jahres von 4% auf 2% halbiert. Die US-Notenbank Fed hat hingegen, wie bereits im 1. Quartal, die Zinsen unverändert bei rund 4,3% belassen. Anzeichen für eine baldige Wiederaufnahme der Zinssenkungen mehrten sich aber und unterstützten die Anleihen.