Aktueller Marktbericht

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1. Quartal 2025 - Entwicklung der Kapitalmärkte

Das Bild zeigt einen Laptop mit verschiedenen Grafiken. Der Laptop liegt auf einem Tisch und daneben steht ein Blumentopf.

Das 1. Quartal 2025 stand im Zeichen des Beginns der zweiten Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident und der Übernahme der Regierungsgeschäfte durch seine Administration. Bereits in seiner Antrittsrede kündigte Trump zahlreiche Maßnahmen zur Reduzierung der Einwanderung in die USA, geplante Effizienzsteigerungen in der öffentlichen Verwaltung wie Bürokratieabbau, Verkleinerung oder Schließung von US-Behörden oder Kürzungen bei staatlichen Subventionen an. Zudem kündigte Trump in den ersten Wochen seiner Präsidentschaft Zölle auf Produkte aus China, Mexiko und Kanada an, die als erster Hinweis auf eine veränderte Handelspolitik der USA in den kommenden Monaten gewertet werden kann. 

Diese Ankündigungen stellen einen klaren Bruch mit der bisherigen Wirtschafts- und Handelspolitik der USA dar und haben zu einer erhöhten Unsicherheit in den USA und bei den Handelspartnern geführt. Ein veränderter Blick auf bestehende Bündnisse und Allianzen ist unter Trump auch in der Sicherheitspolitik zu beobachten.

Vor dem Hintergrund der gestiegenen Unsicherheit war die Entwicklung an den globalen Aktienmärkten alles andere als positiv. Insbesondere US-Aktien verzeichneten ab Februar Kursrückgänge, während europäische Aktien zunächst positiv ins neue Jahr starteten und sich auch relativ gesehen besser entwickelten als US-Aktien. Die globalen Rentenmärkte zeigten auch im ersten Quartal eine regional unterschiedliche Entwicklung. Während sich die US-Zinsen trotz der Zinssenkungspause der US-Notenbank vor dem Hintergrund der gestiegenen Unsicherheit über die tatsächliche Politik leicht nach unten bewegten, stiegen in Europa insbesondere die deutschen Renditen zum Teil deutlich an. Trotz weiter sinkender Leitzinsen der Europäischen Zentralbank sorgten die Auswirkungen der Pläne der neuen deutschen Regierung in Richtung höherer Staatsausgaben für Rüstung und Infrastruktur und einer damit einhergehenden höheren Verschuldung für Aufwärtsdruck auf die Renditen. Im Zuge dieser Entwicklungen verlor auch der US-Dollar in den ersten Monaten auf breiter Basis gegenüber den meisten Weltwährungen an Wert. Demgegenüber konnte insbesondere Gold deutliche Kursgewinne verzeichnen.

Marktausblick

Die Anfang April von den USA angekündigten Zölle gegenüber fast allen Handelspartnern und die in den darauffolgenden Wochen erfolgten teilweisen Rücknahmen, möglichen Ausnahmen und temporären Aussetzungen aufgrund von Verhandlungen über die festgelegten Zölle führten aufgrund der unklaren Situation zu einem deutlichen Anstieg der Marktvolatilität und deutlichen Kursrückgängen an den Aktienmärkten. Die verbale Entspannung im Handelskonflikt hat zumindest kurzfristig wieder zu einer Erholung an den Kapitalmärkten geführt. 
Die tatsächlichen realwirtschaftlichen Auswirkungen der Zollpolitik könnten sich jedoch in den nächsten Monaten negativ auf die Ertrags- und Geschäftserwartungen der Unternehmen niederschlagen. Diese Unsicherheit sowohl auf Unternehmer- als auch auf Konsumentenebene kann zu einer Verschiebung von Investitionsentscheidungen führen. Da Höhe und Dauer der Zölle derzeit nicht abschätzbar sind und sich die tatsächlichen Auswirkungen auf die US-Inflationsrate erst noch zeigen werden, ist die US-Notenbank mit möglichen Zinssenkungen eher zurückhaltend.

Das Thema Zölle wird die Kapitalmärkte noch einige Monate beschäftigen, da eine längerfristig tragbare Einigung aufgrund der zahlreichen bilateralen Verhandlungen Zeit benötigt. Viele Frühindikatoren, insbesondere zur Stimmungslage bei Unternehmen und Konsumenten, haben sich zuletzt bereits deutlich eingetrübt und deuten nun mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auf eine Abschwächung der konjunkturellen Entwicklung in den USA hin. Andererseits würde ein moderaterer Kurs der USA in der Zollfrage die Konjunkturaussichten wieder verbessern und politische Äußerungen können kurzfristig zu stärkeren Kursauschlägen in beide Richtungen führen.