Aktueller Marktbericht

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2. Quartal 2025 - Entwicklung der Kapitalmärkte

Das Bild zeigt einen Laptop mit verschiedenen Grafiken. Der Laptop liegt auf einem Tisch und daneben steht ein Blumentopf.

Das bestimmende Ereignis im zweiten Quartal fand gleich zu Beginn der Berichtsperiode statt, als US-Präsident Trump am 2. April, an dem von ihm selbst ausgerufenen „Liberation Day“, eine Tafel mit geplanten Importzöllen präsentierte. Zwar war bereits davor bekannt gewesen, dass die USA einseitig die Zölle anheben würden, das Ausmaß kam allerdings als Schock für die Finanzmärkte. In Folge gaben Aktien und risikoreichere Anleihen deutlich nach. Als auch US-Staatsanleihen unter Druck kamen, rückte Donald Trump von seinen Forderungen aber schrittweise wieder ab. So wurde der Großteil der Zölle bis Juli aufgeschoben, um mehr Zeit für Verhandlungen zu gewähren. Die Finanzmärkte erholten sich dadurch im Laufe des Quartals. Besonders die großen US-Technologie-Unternehmen, die im 1. Quartal noch schwächer als der Markt abgeschnitten hatten, stiegen auf neue Hochs. Aber auch der breite US-Aktienmarkt erreichte ein neues Allzeithoch zum Quartalsende. Allerdings nur in US-Dollar, für Investoren aus der Eurozone blieben trotzdem die US-Aktien eine der wenigen negativen Assetklassen. Grund ist der deutlich gefallene US-Dollar. So wertete der Euro zur US-Währung im 1. Halbjahr um fast 14% auf. Ähnlich wie mittels der Zölle versuchen die USA über eine schwache Währung ihr Handelsbilanzdefizit auszugleichen. Durch das starke Gewicht der US-Aktien am weltweiten Aktienmarkt blieb bis Ende Juni der MSCI World als Maßstab der weltweiten Aktienmärkte in Euro gerechnet dadurch negativ.

Die EZB senkte im 2. Quartal neuerlich die Leitzinsen, machte aber zunehmend klar, dass damit auch das vorläufige Ende der Zinssenkungen erreicht sein dürfte. Insgesamt hat die EZB die Leitzinsen seit Juni letzten Jahres von 4% auf 2% halbiert. Die US-Notenbank Fed hat hingegen, wie bereits im 1. Quartal, die Zinsen unverändert bei rund 4,3% belassen. Anzeichen für eine baldige Wiederaufnahme der Zinssenkungen mehrten sich aber und unterstützten die Anleihen.

Marktausblick

Das 3. Quartal begann an den Finanzmärkten sehr erfreulich. Sowohl Aktien wie Anleihen konnten zulegen. Einerseits gab es zunehmende Gewissheit bei den US-Importzöllen, auch wenn noch viele Punkte offen sind. Die EU gab sich vorerst mit einem Zoll auf ihre Produkte von 15% zufrieden. Andere Länder wie die Schweiz (39%), Kanada (35%) oder Brasilien und Indien (jeweils 50%) müssen vorerst weit höhere Zölle hinnehmen. Hier besteht aber die Hoffnung, dass kommende Verhandlungen diese Situation abmildern werden. Besonders die Erwartung eines Neustarts der Zinssenkungen durch die amerikanische Notenbank, ließ alle Anlageklassen steigen. Die Fed hatte im letzten Jahr zwar begonnen, die Zinsen zu senken, dies aber mit Jahreswechsel vorerst beendet. Hauptgrund war die Unsicherheit hinsichtlich der künftigen Inflationsentwicklung infolge der drohenden Importzölle von US-Präsident Trump. Aus Sorge um den US-Arbeitsmarkt wird jetzt wieder verstärkt über Zinssenkungen nachgedacht, auch wenn das Inflationsziel von 2% noch in weiterer Ferne liegt und auch bei den Zöllen noch lange nicht das letzte Wort gesprochen ist. So nahm das Wachstum bei den neugeschaffenen Stellen deutlich ab, wodurch die Gefahr eines Wirtschaftsabschwungs zunimmt. Da aber das Gewinnwachstum vor allem bei den US-Technologieunternehmen noch sehr stark ist, profitierte besonders der Aktienmarkt. Für die weitere Entwicklung wird von Bedeutung sein, ob die US-Notenbank die Zinsen tatsächlich wie erhofft ab September senken wird und ob sich die Abschwächung am US-Arbeitsmarkt nicht beschleunigt. Eine weitere Aufschiebung der Zinssenkungen wäre nachteilig für Anleihen, aber auch Aktien, während eine breite Wirtschaftsverlangsamung den Aktienmarkt treffen könnte. Vorerst zeichnet sich aber beides nicht ab.